In dieser Saison wollte ich eigentlich bereits im April einen Ultra Trail finishen, doch leider ist mir ein Skiunfall in die Quere gekommen. Aber wie schon John Lennon gesagt hat: “Life happens while you are busy making other plans.“
Auf Facebook habe ich vor einigen Monaten bereits gesehen, dass es Anfang Mai im Chiemgau einen neuen Trail Wettkampf geben wird. Spät entschlossen habe ich mich eine Woche vor dem Lauf für die lange Distanz (44 km) angemeldet. Das war gerade noch rechtzeitig, denn bereits am selben Tag kam die Meldung, dass der 1. Chiemgau Trail Run ausverkauft ist.
Durch den schneereichen Winter lagen auf der geplanten Wettkampfstrecke noch einige Altschneefelder. Die waren auch der Grund, warum Lena vom Trampelpfadlauf eine Woche vor dem Wettkampf die ersten 20 Kilometer der Strecke nicht gemeinsam mit mir ablaufen wollte. Statt dessen haben wir eine vergleichbare Runde gedreht, die seit meinem Unfall die einzige in vergleichbarer Länge war. Also gut vorbereitet sieht anders aus. Die Teilnahme hatte ich mir aber nun mal in den Kopf gesetzt und dieser kann manchmal eben auch Berge versetzen. Also bin ich am Samstag Morgen um 07:00 Uhr nach Marquartstein gefahren.
Der Start der langen Distanz war um 10:00 Uhr. Das ist eine ziemlich gechillte Zeit, um die Nacht vorher im eigenen Bettchen zu schlafen und nach einer guten Stunde Autofahrt vor Ort zu sein.
Die Ultras waren die ersten, die an diesem Tag gestartet sind und somit war für mich auch noch eine Lücke am Parkplatz neben Start und Ziel frei. Die Beschilderung zur Abholung der Startunterlagen war zwar richtig schön und künstlerisch gemacht: Leider waren diese Holzschilder jedoch so unauffällig, dass ich erstmal einem Trupp anderer Läufer hinterher gedackelt bin. Die Turnhalle befand sich aber genau entgegen unserer Laufrichtung. Unsere Unterlagen und die Starterbeutel gab es aus den Händen sehr freundlicher Helfer.
Nachdem ich mich am Auto umgezogen, den Rucksack mit der Pflichtausrüstung gefüllt und mein Startnummernband umgehängt hatte ging es erstmal zum großen „Klassentreffen“ im Start und Zielbereich. Natürlich hatte ich schon anhand der Starterliste gesehen, dass ich viele bekannte Gesichter sehen werde. Es war einfach herrlich, den Tag mit ein paar netten Gesprächen zu beginnen.
Pünktlich eine halbe Stunde vor dem Startschuss haben wir unser Race Briefing bekommen. Dabei wurden nochmal letzte Informationen zur Strecke bekannt gegeben. Diese wurde am Vortag aufgrund der Schneeverhältnisse geändert. Wir sollten zwei Kilometer mehr für unser Geld bekommen. 🙂
Mit einer Kuhglocke als Startsignal wurden wir ins Rennen geschickt, die schnellen Jungs voran. Ich habe mich eher im Mittelfeld einsortiert und wollte einfach nur heile über die Distanz kommen. Ein kurzes Stück wurden wir durch den Ort geleitet, dann ging es auch schon in den Wald. Die ersten Anstiege auf moderat steilen Forstwegen bin ich bereits schnell gewandert und so viel Strecke haben die Läufer im Vergleich auch nicht gut gemacht. Die Zeitlimits waren gut zu schaffen, auch wenn ich den Großteil der Strecke wandern sollte.
Eine halbe Stunde nach Rennbeginn waren wir im Wald in dichter Nebelsuppe unterwegs. Dämpfig und schwül war es dort. An ein Panorama war noch nicht zu denken. Immer weiter nach oben ging es in die Wolken hinein. Dank meiner Stöcke bin ich mit diesem „Allrad-Antrieb“ richtig gut voran gekommen. Erste Schneefelder waren zu durchqueren und hier wurde es wirklich steil. Ich war inmitten einer kleinen Gruppe, in der wir abwechselnd das Tempo machten.
Endlich, kurz vor dem Gipfel des Hochgern haben sich die Wolken gelichtet und einige Läufer zückten erstmal ihr Handy, um das Panorama auf das wunderschöne Chiemgau zu fotografieren. In einer Schleife ging es noch hinauf zum Gipfelkreuz, bevor dann der erste lange Downhill anstand, der uns zurück in den Start- und Zielbereich nach Marquartstein führte. Aber alles der Reihe nach: Denn ein Teil des Downhills war ziemlich verblockt und ich bin dort eher auf allen Vieren gekrabbelt, statt von einem nassen Stein zum anderen zu springen. Das war die richtige Entscheidung, denn nach dem Lauf habe ich von einigen erfahren, die sich dort lang gemacht haben.
Am Hochgernhaus war für uns der erste Verpflegungspunkt. Ich habe nur ein paar Orangenschnitze und Wassermelone gefuttert und dann ging es auch schon weiter. Als wir eigentlich schon „unten“ angekommen waren, wurden wir nochmal eine kleine Extrarunde über eine Wiese und entlang der Tiroler Ache geschickt, bevor die Läufer der langen Distanz zum ersten Mal die Ziellinie überqueren durften. Anschließend ging es wieder hinauf. Diesmal auf der anderen Seite, zur Hochplatte. Zuerst ging es über schmale Pfade im Wald, danach über eine Fortstraße und dann wieder auf sehr schmalen, diesmal jedoch nicht so steilen Single Trails bergauf.
Mit dem Wetter, der schwülen Luft und der Hitze hatte ich an diesem Tag ziemlich zu kämpfen und ich musste eingestehen, dass ich für diese Distanz eigentlich eine längere Vorbereitungszeit gebraucht hätte. Aber hilft ja alles nichts – jetzt war ich schon am zweiten Anstieg fast oben und musste einfach nur wieder zurück nach Marquartstein.
Auf den kleinen Waldpfaden zur Hochplatte waren an dem Tag auch viele Mountainbiker unterwegs. Der Filmemacher Vale Rapp, der seit zwei Jahren unsere Never Stop München Jahresvideos dreht, war einer von ihnen und nach einem kurzen Plausch mit viel „Mimimi“ von meiner Seite bin ich weiter gelaufen. Menno, ja! An diesem Tag war es echt anstrengend.
Die Hochplatte war in dichtem Nebel. Aber meinen Panoramablick hatte ich für heute schon und ehrlich gesagt wollte ich nur noch ins Ziel. Den Downhill, der sich lange auf Forststraßen hingezogen hat fand ich nur mäßig schön. Ein paar flowige Trails wären mir da lieber gewesen. Was mir aber dann doch ziemlich aufs Gemüt geschlagen ist, waren die beiden Extrarunden kurz vor Marquartstein. Besonders das Stück entlang der Bundesstraße war wirklich nicht so fein. Ich habe dann auch noch einen Bauern gefragt, ob bereits Läufer vorbei gekommen sind, oder ob ich hier falsch bin, da ich schon so lange kein Schild mehr gesehen hatte.
Dann habe ich die Strecke wieder erkannt: Es war die selbe Extrarunde wie beim ersten Mal. Das Ziel war nicht mehr weit. Auf den letzten Metern entlang der Ache habe ich bereits gehört, dass ich wohl zu einem Song von Wham über die Ziellinie laufen werde. Das hat mich nochmal motiviert, die letzten Stufen an der Brücke hinauf zu springen und dann standen auch schon die Mädels mit den Finisher Medaillen da.
Ich war ehrlich gesagt ziemlich froh, im Ziel zu sein. Aber es ist herrlich, wie schnell man die Anstrengung vergessen kann. Die Strecke hatte besonders auf den ersten 20 Kilometern viele Highlights. Und das die Trails im Chiemgau wirklich wunderschön sind, wissen nun noch mehr Läufer.
Alle Helferinnen und Helfer, sowie die Bergwacht waren so freundlich und herzlich. Ganz besonders die Mädels an den Verpflegungsstationen haben sich so toll um uns Läufer gekümmert und auch sofort ein Auffüllen der Trinkflaschen angeboten. Das war richtig toll! Der erste Chiemgauer Trail Run war wirklich eine gelungene Premiere.
Fürs nächste Jahr würde ich mir etwas weniger Forststraßen im Downhill, eine bessere Markierung auf der zweiten Hälfte der Strecke, sowie Salz und Cola an allen Verpflegungsstationen und ein kostenfreies Zielbier wünschen.
Die GPS Tracks aller Distanzen könnt ihr euch bei Outdooractive herunterladen und nachlaufen.
10 Comments
Ronja
17. Mai 2018 at 6:51Toller Bericht! Ich hatte auch überlegt ob ich starten soll. Vielleicht nehme ich mir nächstes Jahr die mittlere Strecke vor dann.
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