Wer schafft es das riesengroße Glas Milch schneller auszutrinken oder das größte Burger-Menü schneller zu vertilgen? Bei Challenges dieser Art bin ich schon das eine oder andere Mal als Gewinnerin hervorgegangen. Jetzt möchte ich euch jedoch von einer komplett anderen Herausforderung berichten, dem Verzichten. Gezielt auf Dinge zu verzichten habe ich noch nie ausprobiert, warum auch? Ich ernähre mich meist sehr gesund, das bisschen Schokolade oder die Tüte Chips einmal im Quartal fallen nicht weiter ins Gewicht. Klar, man kann immer noch mehr machen, noch genauer darauf achten, was man zu sich nimmt. Denn wir haben ja nur diesen einen Körper. Ernährung, und besonders gesunde Ernährung soll für mich aber immer noch Spaß machen und kein Dogma sein.
Dennoch habe ich mich einer Freundin angeschlossen und mache mit bei ihrer #happymindbodychallenge. Dazu gibt es eine geschlossene Gruppe auf Facebook, in der alle Teilnehmer in einem geschützten Rahmen von ihren Erfahrungen berichten, wir uns gegenseitig motivieren, sowie Rezepte und Tipps weitergeben. Insgesamt fünf Wochen lang werden wir Teilnehmer den folgenden Regeln folgen:
1. Industriezucker komplett meiden,
2. täglich 5-15 Minuten meditieren,
3. 2,5 Liter Wasser oder Tee pro Tag trinken,
4. auf Konsum verzichten (z.B. kein Klamottenshopping),
5. uns Zeit nehmen für 3x Sport und 2x Wohlfühlprogramm pro Woche.
Am Beginn der Challenge stand eine 5-tägige Detox-Saftkur. Die Challenge wird von einem Hersteller frisch gepresster Säfte für genau solche sogenannten Juice Cleanses unterstützt. Ehrlich gesagt war es mir aber zu viel Müll, den ich durch die täglich acht kleinen, leergetrunkenen Plastikfläschen verursacht hätte. Deshalb habe ich mich dafür entscheiden, selbst täglich am Entsafter zu stehen und meine zwei Liter Tagesration herzustellen.
Braucht es so eine Saftkur denn wirklich? Nein, ich glaube nicht! Ich habe mich auch im Vorfeld nicht allzu tief in das Thema eingelesen. Wenn ihr mehr zu den propagierten gesundheitlichen Effekten auf euren Körper wissen wollt, dann könnt ihr dies auf einigen Health und Fitness-Blogs nachlesen. Ich kann euch dafür zum Beispiel den Blog von Kristin empfehlen. Für mich stand also weniger der Detox Gedanke im Vordergrund, sondern vielmehr die Herausforderung, die sich dahinter verbirgt. Nämlich fünf Tage lang keine feste Nahrung zu sich zu nehmen. Denn einen Monat vor Beginn der Challenge war ich gerade auf der letzen Etappe des Transalpine Runs unterwegs und hatte – genau wie im Jahr zuvor – noch immer von Zeit zu Zeit regelrechte Heißhunger Attacken.
Um mich wieder auf normale Portionsgrößen zu polen kam mir die Challenge daher gerade recht und ich habe nicht lange überlegt. Ich würde nun zum ersten Mal in meinem Leben einen konsequenten Verzicht zu üben. Der erste Tag war für mich ein Entlastungstag, an dem ich morgens einen Naturjoghurt gegessen habe. Tagsüber habe ich dann Obst gegessen und einen Liter Tee mit etwas Honig und einen weiteren Liter Wasser getrunken. Abends gab es dann einen Gemüseeintopf aus einem Bund Suppengemüse (Karotten, Lauch, Sellerie, Petersilie, pflanzliches Brühepulver von DM Bio). An diesem ersten Tag ohne Kaffee hatte ich ziemliche Kopfschmerzen bekommen. Denn nicht nur vom Zucker, sondern auch davon hat mein Körper einen Entzug durchgemacht. Ich kann euch aber sagen, dass die Kopfschmerzen nach dem zweiten Tag weg waren.
Während der Saftkur habe ich in meinen Instagram-Stories ab und zu Bilder und Rezepte gepostet, die ich aufgrund mehrerer Anfragen hier gerne noch einmal für euch zusammenfassen möchte. Wie schon erwähnt, habe ich täglich jeweils zwei Liter Saft getrunken. Darüber hinaus waren Wasser und ungesüßter Kräutertee erlaubt. Ich habe jeden Tag einen Liter grünen Saft hergestellt und dort viel Gemüse hinein gepackt. In einen weiteren Liter Saft, der meist eine orangene Farbe hatte, habe ich viel Obst durch die Zentrifuge meines Entsafters gejagt.
Ein Rezept für grünen „Hulk-Saft“ habe ich bereits letztes Jahr hier veröffentlicht. Den habe ich als grüne Saftvariante mit einigen Variationen getrunken.
Hier sind nun meine Lieblingsrezepte während der Saftkur. Jedes Rezept ergibt einen Liter. Bereits seit drei Jahren leistet mir mein Entsafter Philips HR 1871/10 treue Dienste.
Grüner Wachmacher:
3 grüne Äpfel
1/2 Gurk
1/4 geschälte Ananas
1 Limette
2 cm Ingwer
2 Hände voll Feldsalat
Grashüpfer:
3 grüne Äpfel
1/2 Gurke
1/4 geschälte Ananas
1 große Hand voll grüner Weintrauben
1 Limette
1 Stange Sellerie
2 cm Ingwer
1 Bund Minze
Super Sweet:
6 rote Äpfel
2 Hände voll grüner Weintrauben
1 geschälte Süßkartoffel
2 cm Ingwer
1 Bund Minze
Tu mal lieber die Möhrchen:
600 g Karotten
3 rote Äpfel
1/2 geschälte Süßkartoffel
2 cm Ingwer
1 Limette
Orange Power:
4 geschälte Orangen
4 rote Äpfel
5 Karotten
1/2 geschälte Süßkartoffel
1 Hand voll Weintrauben
1 Bund Basilikum
Für mich war es erstaunlicher Weise gar kein so großes Problem, die Saftkur zu überstehen. Ja, ich habe das Kauen vermisst. Aber es war faszinierend, wie mich die Säfte bereits am zweiten Tag gesättigt haben. Ich musste nicht verzweifelt Unmengen an Tee und Wasser trinken, damit mein Magen Ruhe gibt. Natürlich hat der anfangs auch mal geknurrt. Aber davon habe ich mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Fünf Tage klingt erst einmal sehr lang, aber wenn man es anstellt, wie bei einem Etappenlauf und sich nur mit dem heutigen Tag und dem heutigen Ziel befasst, dann ist das wirklich gut machbar. Allerdings solltet ihr solch eine Saftkur zeitlich auf maximal 7-10 Tage begrenzen, da sich der Gesundheitseffekt sonst umkehren könnte. Es ist nämlich nicht gesund, dauerhaft nur Saft zu trinken.
Und sonst so? Bis auf den erwähnten Kaffee-Entzug und etwas Gereiztheit an Tag eins und zwei ging es mir ausgesprochen gut. Ich habe sogar an jedem Tag etwas Sport gemacht, an Tag vier war es sogar eine Ganztags-Wanderung. Ich habe richtig gut geschlafen, hatte keine Kreislaufprobleme, habe nicht stark gefroren. Ganz im im Gegenteil. Ich hatte richtig viel Energie! Und ich hoffe mir diese im weiteren Verlauf der Challenge mit dem Verzicht von Industriezucker und viel Wasser und Tee trinken zu erhalten.
Was ich aber noch unbedingt erwähnen möchte, ist die Tatsache wie es mir nach der fünftägigen Saftkur gegangen ist und was es mir generell so gebracht hat. Trotz langsamen essen und penibelst langem Kauen hatte ich während der ersten drei bis vier Tage, an denen ich wieder feste Nahrung zu mir nehmen durfte eigentlich jedes Mal etwas Bauchschmerzen. So gesehen war nicht die Saftkur, sondern die Zeit danach hart für mich. Aber ich muss sagen, dass ich nun durchaus wieder normale Portionsgrößen esse, zwischendurch nicht die ganze Zeit am rumsnacken bin. Auch meine Haut hat sich gebessert, was ich möglicherweise auf den Zuckerverzicht zurückführen könnte.
Meine Beschreibung und Bewertung der Saftkur ist rein subjektiv. Ich bin sehr froh, dass ich mir die Zeit genommen, Verzicht geübt und mit meinen frisch gepressten Säften durchgehalten habe.
Habt ihr schon einmal eine Saftkur gemacht? Wie ist es euch dabei ergangen? Falls ihr eine Juice Cleanse mit selbstgemachten Säften vorhabt und Fragen aufgetaucht sind, schreibt mir gerne einen Kommentar oder eine Nachricht. 🙂
9 Comments
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