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Winter Spike Trail Laufschuh Test – Icebug Oribi2 BUGrip GTX

Die Winter-Spike Schuhe des schwedischen Herstellers Icebug sind mir bereits seit der ISPO im Februar 2017 ein Begriff gewesen. Damals habe ich am ISPO Night Run teilgenommen, um sie zu testen. Leider waren die Wetterbedingungen zu der Zeit nicht optimal, denn es fehlte an Eis und Schnee.

Der aktuelle Winter ist zumindest hier im Süden sehr schneereich, ideal für einen erneuten Test! Der Startschuss zum Testen erfolgte bei einem richtig coolen Event, über das ich in meinen Trails der Woche bereits berichtet habe. Obwohl der Sprint auf der Eisfläche in der Olympiahalle mich schon vom hervorragendes Grip der Schuhe überzeugt hatte, wollte ich natürlich wissen, wie sie sich die Schuhe im Gelände machen. Denn dort müssen sie mich nicht nur gut in der Spur halten, sondern das Laufen in ihnen sollte auch Spaß machen. Ob dem so ist, könnt ihr in meinem nachfolgenden Testbericht lesen.

Technische Daten der Schuhe:
Obermaterial: Polyester Bluesign Mesh mit Gore-Tex Membran
Zwischensohle: Rockshield Fersenplatte
Dämpfung: medium
Sohle: Gummi mit 14 BUGrip® Hartmetallspitzen-Spikes
Sprengung: 7mm
Gewicht: 245g bei Damengröße US 7,5
Preis: 199,95€

Erster Eindruck:
Für einen Laufschuh echt super schick! Mir hat der schwarze Schuh mit dem pinkfarbenen Käfer auf der Seite und der pinkfarbenen Sohle sofort unglaublich gut gefallen. Zudem ist er trotz des starken Profils und den vielen Metallspikes erstaunlich leicht.

Die geribbelten Schürsenkel versprechen während des Laufs nicht aufzugehen. Die Struktur scheint den Knoten wirklich gut zu halten. Als Winterlaufschuh für Eis und durch Schnee hätte ich mir persönlich noch eine feste Gamasche am Schuh gewünscht. Denn so tief, wie der Oribi2 an den Knöcheln ausgeschnitten ist, wird der Schnee schnell seinen Weg ins Schuhinnere finden. Jedoch kann man vom Hersteller Icebug passend für alle Laufschuhe Gamaschen dazu kaufen.

Profil und Spikes:
Die Anzahl der Spikes (14) hat mich überrascht, denn so viele hätte ich nicht erwartet. Denn die Schuhe anderer Hersteller warten mit deutlich weniger Spikes auf. Auch die Sohle mi ihren großen Abständen im Profil war für mich etwas ungewohnt. Ich war daher um so mehr gespannt, wie sich das wohl beim Laufen anfühlen wird. Die Gummimischung der Sohle ist eine eigene Entwicklung der Firma Icebug.

Passform:
Der Schuh passt meiner Meinung nach am besten bei normalen bis schlanken Füßen. Die Zehenbox ist für meine Füße sehr gut passend und nicht zu breit geschnitten. Der Fuß sitzt angenehm im Schuh und wird gut durch die hochgezogene Fersenkappe gehalten. Um den Oribi2 so leicht machen zu können ist natürlich das Polstermaterial auf ein Minimum reduziert worden, was den Komfort-Faktor beim Tragen ein wenig einschränkt. Die Gore-Tex Membran macht das Außenmaterial etwas steif und im Vergleich zu anderen Schuhen die ich besitze ist er nicht ganz so bequem.

Testdauer bisher: 
10 Kilometer auf Asphalt
37 Kilometer auf Schnee und vereisten Forstwegen
17 Kilometer auf Trails und Schotterwegen (ohne Schnee)

Laufeigenschaften:
Die Anzahl der Spikes lassen es bereits vermuten – unbemerkt bleibt man als Läufer in diesen Schuhen nicht. Ich höre mich an wie ein kleines Pony, das auf der Straße trabt. Aber mal abgesehen von dem Geräusch sind die Spikes beim Laufen auf Asphalt nicht zu merken. Da drückt sich nichts unangenehm durch die Sohle durch, was mich positiv überrascht hat.

Den ultimativen Test habe ich ja bereits beim Event mit der Laufbar München gemacht und der Schuh hat beim Sprint auf purem Eis wirklich Weltbesten Grip bewiesen. Doch auch bei meinen Ausflügen auf winterliche Trails hat mich der Grip bisher nie im Stich gelassen. Ich muss mir tatsächlich keine Sorgen machen ausrutschen, sondern kann die Strecke genießen. Auf den verschneiten und vereisten Trails rund um Grainau bin ich meinem Wettkampfpartner Mario beim Downhill ziemlich davongelaufen. Denn ich habe bergab gut Gas geben können, während er ohne Spikes eher vorsichtig die steileren Stellen hinunter geeiert ist.

Kennt ihr das vorsichtige Trippeln auf nassen Holzbrücken? Kein Problem, mit den Spikes seid ihr safe! Auch auf Trails und Schotterwegen greift das Profil. Speziell wenn viel Schnee liegt setzt sich das Profil mit seinen großen Abständen nicht so schnell zu und die Spikes können ihren Job machen. Jedoch kommt für mich persönlich in diesen Leichtgewichten nicht die ganz große Lauffreude auf. Denn bin ich bereits bequemere Schuhe gelaufen. Damit meine ich allerdings nicht die Dämpfung, denn die finde ich absolut ausreichend. Aber etwas gepolsterter, etwas weicher könnten sie sein.

Fazit:
Der Oribi2 ist der Schuh, der euch auf Forstwegen mit festgetretenem Schnee, vereisten Downhills und rutschig-nassen Holzbrücken niemals im Stich lassen wird. Die 14 Spikes greifen immer und der Schuh klebt am Untergrund. Wenn ihr im Winter auf Schnee und vereistem Gelände in den Bergen unterwegs seid, kann ich euch den Icebug Oribi2 GTX absolut empfehlen.

Einen kleinen Abzug gibt es beim Komfort, der jedoch sicher subjektiv ist.

Auch wichtig: Die Spikes blieben gut in ihre Verankerung in der Gummisohle drin stecken, sie werden durch das Laufen auf Asphalt nicht in die Sohle hineingedrückt und die Spitzen zeigen weiterhin alle nach unten. Allerdings muss ich gestehen, dass der Oribi2 nicht meine erste Wahl auf Asphalt ist, denn er ist fürs Laufen im Gelände gemacht.

Zusammenfasend gebe ich also eine ganz klare Kaufempfehlung, wenn ihr einen Schuh sucht, mit dem ihr verschneite und vereiste Trails meistern könnt. Der für einen Laufschuh ziemlich hohe Preis ist natürlich schon eine Hausnummer,  für mich aber aufgrund des hervorragenden Grips gerechtfertigt.

Fast alle meine Lieblingslaufsachen für den Winter habe ich auf diesem Bild an.

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