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Winter Spike Trail Laufschuh Test – La Sportiva Tempesta GTX

In diesem kalten und schneereichen Winter war ich öfter am Eibsee als in den vergangenen zwei Jahren. Es ist aber auch wirklich wunderschön dort, am Fuße der Zugspitze. Zudem haben sich die Strecke um den See zusammen mit den Trails bis Grainau bestens für meine Spike-Schuh Tests geeignet. Ich möchte euch heute den LaSportiva Tempesta Women GTX vorstellen.

Bei meinem bisher letzten Lauf um den Eibsee in diesem Jahr hat mich der Bergwanderführer und Fotograf Hans Herbig begleitet und die tollen Bilder zu diesem Artikel gemacht.

 

Technische Daten der Schuhe
Obermaterial: Mesh mit Gore-Tex Membran und einem Sock-Shield Kragen (kleine Gamasche)
Zwischensohle: Mit eingespritzter MEMlex EVA mit stabilizer Einsatz
Sohle: Gripige FriXion AT Mischung kompatibel mit abnehmbaren AT Grip Spikes (Set aus 18 Spikes + Werkzeug zum Anbringen und Abnehmen)
Sprengung: 10 mm
Gewicht: 300g bei Damengröße 38
Preis: 169,00€ + 49€ für das Spikes Set

Erster Eindruck
Als ich den Schuh das erste Mal in meinen Händen gehalten habe fand ich ihn erstaunlich leicht, für so einen Brocken. Sorry, wenn ich das so sage, aber zierlich sieht er nicht gerade aus mit der hohen Sohle und dem Sock-Schield Kragen. Der soll das Eindringen von Schnee in die Schuhe während des Laufens verhindern. In dieser kleinen Gamasche befindet sich zudem noch eine Tasche, um die Schnürsenkel zu verstauen.

Es gibt den Tempesta für Damen in zwei und für Herren in drei verschiedenen Farbvarianten. Das ist jetzt nichts Schuh-spezifisches doch mir gefällt besonders gut, dass bei den Winter Running Outfits für Damen die Farbvariationen passend (jeweils türkis-grün oder lila) zu den Schuhen erhältlich sind.

Profil und Spikes
Laut Hersteller ist das Profil dieses Schuhes in erster Line für das off-road Laufen auf weichen Untergründen, wie Schnee oder Matsch gedacht. Die Gummimischung der Sohle ist speziell dafür konzipiert. Auf der Unterseite befinden sich im Profil Markierungen, wo genau die Spikes angebracht werden sollen. Das bedeutet, es ist vor dem Lauf auf Schnee und Eis erst einmal eine Bastelstunde einzulegen.

Ich selbst habe vorher noch nie diese Art Spikes an einer Schuhsohle befestigt und habe gehofft, dass ich die Sohle bei der Aktion nicht kaputt mache. Die Sorge war zum Glück unbegründet, denn das Anbringen der Spikes geht kinderleicht und ist von jedem durchschnittlich handwerklich begabten Menschen zu schaffen. Das dafür notwendige Werkzeug, eine Art Schraubenzieher, wird mit den Spikes mitgeliefert.

Wenn ich also den Tempesta im Frühjahr gerne weiter laufen möchte und keine Spikes mehr benötige, drehe ich diese einfach wieder mit dem Spezialwerkzeug aus dem Profil der Schuhe heraus und verstaue sie bis zum nächsten Winter.

Passform
Wow! Das sind Trailrunning Schuhe, die so bequem sind wie Hausschuhe! Anziehen und sofort wohlfühlen. Das Material, besonders an dieser kleinen Gamasche ist weich und fühlt sich richtig gut an. Mein Vorurteil eines klobigen Schuhbrockens hat sich beim Tragen überhaupt nicht bestätigt. Ich bin seit dem ersten Reinschlüpfen Fan. Der Fuß wird gut gehalten, die Zehenbox ist angenehm geschnitten und ich muss mit meinen relativ schmalen Füßen den Schuh auch nicht besonders eng schnüren. So soll es sein.

Testdauer bisher
7 Kilometer auf Asphalt
31 Kilometer auf Schnee und vereisten Forstwegen
23 Kilometer auf Trails und Schotterwegen (ohne Schnee)

Laufeigenschaften
Für diesen Schuhtest musste ich mal wieder runter vom Trail und auch auf Asphalt ein paar Kilometer sammeln. Schließlich wollte ich wissen, wie sich meine selbst eingedrehten Spikes auf sehr hartem Untergrund so machen. Das Klackern der jeweils neun Spikes unter jedem Schuh ist mir mit der Zeit gar nicht mehr so aufgefallen. Diesen Test hat die Sohle bestanden. Denn alle Metallspitzen waren nach dem Laufen noch genauso, wie ich sie angebracht habe. Da ist nichts raus gegangen und hat sich auch nicht verdreht. So soll es sein!

Aber jetzt ging es erst einmal auf verschneite Trails, um im knöchelhohen, frischen Schnee zu laufen. Das war ein riesiger Spaß und hier konnte die kleine Gamasche am Schuh richtig punkten!

Der Eibsee ist schon ein ziemlicher Touristenmagnet und so findet man sich in der Regel immer in den Spuren anderer wieder. Doch auch auf festgetretenem Schnee, der meist eine ziemlich rutschige Angelegenheit ist, lief es super! Der Tempesta ist weich und flexibel und ich hatte das Gefühl, stundenlang darin laufen zu können.

Auf dem Weg zurück zum Auto wollte ich über einen komplett vereisten Teil des Parkplatzes rennen. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Grip von den Spikes erwartet. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich langsamer laufen musste, als ich wollte, da ich ein bisschen gerutscht bin. Wichtig bei Spike Schuhen ist, dass man besonders auf Eis nicht versucht vorsichtig zu laufen. Denn nur mit genügend Druck auf die Sohle können die Spikes auch richtig greifen. Das habe ich wirklich ein paar Mal probiert. Vielleicht reichen die neun Spikes pro Schuh dazu noch nicht aus?

Fazit
Der Tempesta ist ein unglaublich bequemer Schuh, mit dem das Laufen, besonders auf schneebedeckten Trails, richtig viel Spaß macht. Die Form war auf den ersten Blick für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Jedoch machen alle Details, besonders die Gamasche absolut Sinn. Durch das weiche Material sowie die Gore-Tex Membran hatte ich immer warme Füße. Lauffreude pur. Das Material ist weich und flexibel und das Profil mit den Spikes greift gut. Besonders auf Schotterwegen laufe ich den Schuh gerne und durch die kleine Gamasche hatte ich nie Probleme mit Steinchen oder Schnee im Schuh.

Ich bin sehr begeistert von der Möglichkeit, den Tempesta mit Spikes oder ohne laufen zu können. Das Umrüsten funktioniert hervorragend einfach und ich freue mich, dass ich den Schuh somit deutlich öfter laufen kann als einen reinen Spike-Schuh, der eigentlich nur im Winter auf vereisten Trails zum Einsatz kommt.

Die teilweise vereisten Trails um Grainau und den zusammengetretenen, verharschten Schnee hat der Schuh gut gemeistert. Auch bei kleinen Kletteraktionen auf nassen Steinen hat mich der Grip nicht im Stich gelassen. Allerdings der ultimative Test: Auf einer Eisfläche schnell anzulaufen, ist mir leider etwas missglückt. Ich habe das mit einem reinen Spike Schuh eines anderen Herstellers geschafft, der allerdings ein reiner Spike Schuh ist.
Daher meine Empfehlung: Holt euch ein weiteres Spike Set (ohne das Werkzeug, das braucht ihr nicht doppelt) und rüstet den Schuh nochmal auf. Ich habe auch in die äußeren Profile, nicht nur auf der vorgegebenen Stelle, die Spikes eingedreht. Das hat richtig gut funktioniert und gab auch beim Laufen keinen Profilabriss.

Ich hoffe das der Winter noch etwas andauert und ich nach dem Verheilen meines Knochenbruchs vom Skifahren mit dem Tempesta nochmal durch den Schnee laufen kann.

In sportlicher Kooperation mit LaSportiva – Schuhe und Kleidung PR Sample

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