Es fühlt sich an, als wäre es erst letzte Woche gewesen, die Teilnahme am Gore-Tex Transalpine Run 2016. Heute, ein Jahr später sind wir mit gepackten Taschen in Fischen im Allgäu und fiebern dem Start des diesjährigen TAR entgegen.
Die Strecke des Laufs wechselt jährlich zwischen der Ostroute und der Westroute, die wir in diesem Jahr laufen werden. “Vier Länder, zwei Läufer, eine Woche – ein Traum!” – Und wir werden wieder mit dabei sein dürfen, beim härtesten und emotionalsten Etappenrennen der Welt!
Was macht den TAR so hart? Auf die Gesamtstrecke von 267 Kilometern mit ihren 15556 Höhenmetern bezogen, sind alle Etappen technisch anspruchsvoll, haben hochalpinen Charakter. Wir werden manchmal mehrfach täglich die Schneefallgrenze erreichen und somit Eis und Schneefelder erleben.
Wir werden wieder jeden Tag berichten wie es uns geht und ob meine Fitness nach der OP, vor einem Monat, schon für dieses Wagnis reicht.
Da die Rahmenbedingungen, zum Beispiel das tägliche Wechseln der Unterkunft und somit jeden Tag aufs Neue wegen eines sehr frühen Frühstücks zu verhandeln, fast anstrengender sind als das Laufen selbst, haben wir uns dafür entschieden die Kommunikation mit unseren Familien und Freunden in einer großen WhatsApp Gruppe zu bündeln. Dort werden – in unserem Fall – 33 Personen informiert, wie es uns geht. Dadurch hängen wir nicht die gesamte Zeit am Telefon und können uns in der kurzen Zeit, die bis zur nächsten Etappe bleibt, regenerieren. Wir haben dann also mehr Zeit zu essen 🙂
Und warum ist dieses Rennen so emotional? Wir dürfen sieben Tage auf Klassenfahrt gehen, zusammen mit den anderen “Verrückten”. Man sieht so viele liebe Bekannte von verschiedenen Läufen und Wettkämpfen wieder und treffen Leute, mit denen wir im letzen Jahr auch auf dem TAR unterwegs waren. Das ist herrlich!
Emotional herausfordernd ist die Tatsache, dass wir nicht nur an sieben Tagen laufen, sondern die gesamte Zeit über Beziehungsarbeit leisten und kommunizieren müssen.
Mario und ich laufen seit ein paar Jahren Wettkämpfe zusammen. Wir sind also gut aufeinander eingespielt. Das heißt aber trotzdem, dass wir uns während der kommenden Woche “für das Team” auch mal zurück nehmen müssen, miteinander reden, Kompromisse finden, achtsam miteinander und mit der Tatsache umgehen müssen, vielleicht ein ehrgeiziges, persönliches Ziel zum Wohle des Teampartners nicht durchziehen zu können.
Unser Ziel ist es, wieder gemeinsam in Italien anzukommen. Morgen früh um 9 Uhr geht es los.
Wir freuen uns!