Unter dem Leitspruch „Wir sind das Team“ hat das Jobcenter München zum zweiten Mal als große Mannschaft am Firmenlauf B2RUN teilgenommen und ich durfte Teil dieses Teams sein. Das Wetter am Eventtag war sehr wechselhaft, natürlich haben alle unsere 78 Starterinnen und Starter gehofft ohne Wolkenbruch laufen zu können.
Im Gegensatz zum Vorjahr wurden vom Veranstalter mehr unterschiedliche Startzeiten als in den vergangenen Jahren angeboten, um so das riesige Starterfeld von 30000 Teilnehmern aus über 1450 Unternehmen etwas zu entzerren. Auch die Getränkeversorgung für die Läufern im Startbereich sowie auf der Strecke war in diesem Jahr für viele Teilnehmer eine willkommene Neuerung.
Der Team-Captain unserer Mannschaft ist mein Transalpine Run-Partner Mario. Auch wenn wir an diesem Tag keinen Trail gelaufen sind, die hügelige und kurvige Strecke im Olympiapark hatte es auf ihren 6,2 Kilometern in sich. Erst recht, wenn man ein wenig „ballern“ wollte. Mit einem Durchstarter-Ticket und der Berechtigung für Startblock A waren die Voraussetzungen dafür ideal.
In den vergangenen Wochen hatten sich viele meiner Kollegen zu Laufgruppen zusammen geschlossen. Mario und ich haben seit dem Frühjahr auch wöchentliche Lauftreffs oder kleine Trainings nach der Arbeit angeboten. Zu unseren Läufen sind auch Kollegen aus anderen Standorten vorbei gekommen. Da lernt man dann die eine oder andere Person hinter den Arbeits-Mails oder der Telefonstimme auch einmal persönlich kennen – und dann auch noch in Laufschuhen!
Doch auch mit guten Absprachen im Vorfeld und einer prima Organisation innerhalb unserer Mannschaft ließ sich ein wenig Stress vor dem Start nicht wirklich vermeiden. Einige unserer Durchstarter, darunter auch Mario, standen im Stau auf dem Mittleren Ring. „Okay, ist ja noch genügend Zeit!“ hatte ich mir gesagt. Aber wirklich entspannt habe ich das nicht gesehen, da zu unseren fehlenden Läufern auch noch meine ganz eigene Angespanntheit vor einem Wettkampf dazu kam. Ich bin immer schrecklich aufgeregt, egal wie lang die Strecke ist.
Durch die Schließung des Nordausgangs drängten sich alle Durchstarter und Läufer mit der Startzeit 18 Uhr zum Südausgang. Es war bereits 17:42 Uhr, als ich immer noch in einer Menschentraube fest hing und schon fast Panik geschoben habe, nicht rechtzeitig in meinem Startblock anzukommen. Glücklicherweise lichteten sich die Reihen schnell und ich bin durch einen kleinen Sprint dann doch noch rechtzeitig an die Startlinie gekommen. Damit war auch gleich der Punkt „einlaufen“ abgehakt. Naja, eigentlich wärme ich mich lieber in Ruhe auf, aber so musste ich das Beste aus dieser Situation machen.
Als auch noch unsere anderen Durchstartet angekommen sind, da ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Dann kam der Countdown, danach der Startschuss und es ging los auf die Strecke. Es lief richtig gut an: Ich hatte genug Power und Puste für mein Starttempo von unter 4 Minuten pro Kilometer. Dann sah ich nach einem Kilometer einen unserer Durchstarter am Rand der Strecke und über die Absperrung gelehnt, und war ziemlich erschrocken über seinen Ausfall. Aber manchmal geht es eben einfach nicht und dann ist es eine harte, aber vernünftige Entscheidung, auszusteigen.
Ehrlich gesagt hatte ich ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt, das Tempo etwas rauszunehmen, da meine Laufuhr die ganze Zeit eine Pace von unter 4:00 anzeigte und ich Bedenken hatte, am Ende entkräftet einzubrechen. Denn so ein „kurzes Ding“ wie der Firmenlauf ist taktisch für mich ganz schwer zu gestalten. Eigentlich muss man versuchen die Strecke komplett durchzubrettern. Und genau dafür habe ich mich dann letztendlich auch entschieden. Ich hatte Mario den Großteil des Laufs im Blick, das hat mich irgendwie beruhigt und da wollte ich „dran bleiben“.
Nach dem See und nach einer großen Schleife ging es auf das Olympiastadion zu und ein Stück daran entlang. Wo war denn nun endlich das Marathon-Tor? Die Musik wurde schon immer lauter, es konnte also nicht weit sein und ich habe nochmal ein paar Kräfte mobilisiert und einen Zahn zugelegt. Auch, weil ich gerade die ersten Töne von „Happy“ von Pharrell Williams hören konnte und es genau meine Stimmung am Ende dieses Laufs widerspiegelte.
Die Anspannung vor dem Wettkampf, der Stress, ob alle anderen und auch ich es rechtzeitig zum Start schaffen.. Alles war weg und ich war glücklich! Dann lief ich durchs Marathon-Tor, genoss die Lichter, die Musik und den Jubel und nach einem kurzen Sprint über die Ziellinie war ich angekommen. Richtig gut ists gelaufen und unser „Mixed-Team“, bestehend aus den fünf gesamtschnellsten Läufern unserer Mannschaft, konnte den 10. Platz für sich behaupten. Unser “Geschäftsführer Personal” ist so stark gelaufen, dass er als 2. Chef ins Ziel gekommen ist!
Mit einer Zeit von 23:58 Minuten bin ich sogar 10. schnellste Frau beim B2RUN München geworden.
Nach dem Mario und ich uns die Finisher Medaille und ein alkoholfreies Weißbier abgeholt hatten, haben wir im Ziel die eintreffenden Kolleginnen und Kollegen und natürlich unsere Geschäftsführerin bejubelt. Unser Kollege, der den Lauf abbrechen musste, hatte sich glücklicherweise nicht verletzt und es ging ihm dann schon wieder besser.
Ich kann nur jedem empfehlen, mit seiner Firma am B2RUN teilzunehmen. Es ist ein herrliches Event, bei dem der Teamgeist und die Zusammengehörigkeit groß geschrieben werden. Man bekommt die Gelegenheit, seine Kollegen vielleicht von einer ganz neuen Seite kennenzulernen und gemeinsam richtig viel Spaß zu haben!
3 Comments
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